Verdoppelung der Häufigkeit von Glioblastomen – den bösartigsten aller Hirntumorarten – in England seit der Einführung der Mobiltelefonie

Am 28.10.2018 erschien in den Microwave News ein Bericht über die Ergebnisse zweier Forscher­gruppen, die inEngland von 1995 bis 2014 eine Zunahme von Glioblastomen festgestellt hatten. Bei diesen handelt es sich um die bösartigsten aller Hirntumoren, die in nahezu100 Prozent der Fälle in relativ kurzer Zeit zum Tode führen (1). Bezüglich derHäufigkeit und der Lokalisation der Tumoren im Gehirn stimmen die Ergebnisseder beiden Forschergruppen überein, was die Ursache angeht, liegen ihreVorstellungen weit auseinander.

Der Fall erinnert an die Auseinandersetzung zwischen der Internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierenden Strahlen (ICNIRP) und dem National Toxicology Program (NTP) der USA. Das NTP hatte in seiner 30-Millionen-Dollar-Studie im Gehirn männlicher Ratten Glioblastome festgestellt, nachdem diese über zwei Jahre hinweg der Mobilfunkstrahlung ausgesetzt gewesen waren. Dieser Tatbestand wurde von der ICNIRP, einer Art PR-Organisation der Mobilfunkindustrie, mit Argumenten in Zweifel gezogen, die weniger mit Wissenschaft als mit Wunschdenken zu tun hatten (2). Im vorliegenden Fall geht es ebenfalls um Glioblastome, dies­mal allerdings beim Menschen. Während Philips et al. (3) die Mobiltelefonie für den Anstieg der Glioblastome verantwortlich machen, ist de Vocht (4) der Meinung, dass dies mit großer Wahrscheinlichkeit auszuschließen sei. Zu seiner Erkenntnis kam er auf Grundlage „synthetischer kontrafaktischer Gegebenheiten“, was sich – sei es zu Recht oder zu Unrecht – wie „alternative Fakten“ anhört.


Verdoppelung der Häufigkeit von Glioblastomen
– den bösartigsten aller Hirntumorarten –
in England seit der Einführung der Mobiltelefonie

Franz Adlkofer
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