IARC-Einstufung: ‚möglicherweise karzinogen‘

Stellungnahme zur Einstufung hochfrequenter elektromagnetischer Felder als ‚möglicherweise karzinogen‘ durch die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC).


Strahlenschutz in Deutschland im Abseits. Die Internationale Krebsforschungsagentur der WHO hält Krebs durch Mobilfunkstrahlung für möglich.
Von Prof. Franz Adlkofer / Pandora-Stiftung für unabhängige Forschung.

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„Angesichts der enormen Verbreitung der Mobiltelefone müssen wir aber besonders die langfristige, intensive Nutzung von Handys weiter untersuchen, um die möglichen Risiken quantifizieren und pragmatische Schutzmaßnahmen empfehlen zu können.“ Otmar D. Wiestler / Vorstandvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums

Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der WHO in Lyon hat Ende Mai 2011 hochfrequente elektromagnetische Felder, zu denen die Mobilfunkstrahlung zählt, als “möglicherweise karzinogen” eingestuft. Diese Entscheidung beruht auf dem Votum von 31 Wissenschaftlern aus 14 Ländern, die von der IARC vom 24. bis 31. Mai 2011 nach Lyon eingeladen waren, um über das Krebsrisiko der Menschen, die dieser Strahlung ausgesetzt sind, zu beraten. Die Arbeitsgruppe berücksichtigte dabei a) die berufliche Exposition durch Radar und Mikrowellen, b) die Strahlung in der Umwelt ausgehend von Radio‐ und Fernsehstationen sowie der drahtlosen Telekommunikation, und c) die persönliche Exposition bei Nutzung des Mobiltelefons. Bei der Abstimmung über die Einstufung gab es nur eine Gegenstimme, die von einem Mitglied der deutschen Strahlenschutzkommission (SSK) stammte. Der zweite Vertreter aus Deutschland, der nicht Mitglied der SSK ist, schloss sich dagegen dem allgemeinen Votum an. Die Teilnahme von Prof. Alexander Lerchl, als Leiter des Ausschusses Nichtionisierende Strahlen in der SSK oberster Strahlenschützer Deutschlands, von dem mit Sicherheit eine zweite Gegenstimme zu erwarten gewesen wäre, war von der IARC mit der Begründung abgelehnt worden, dass seine Industrienähe und seine Voreingenommenheit in der Fragestellung der Suche nach einem Konsens nicht dienlich sein würde.

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